Rose Steinbuch, geb. Marthaus, organisierte fast 35 Jahre die „Nürtinger Friedenswochen“ und
galt schon in den 80-er Jahren als „die Mutter der Nürtinger Friedensbewegung“.

 

Rose wurde 1920 in Berlin geboren und bezeichnete sich selbst  als „Kind zwischen zwei Weltkriegen“.  Ihre Mutter, eine geborene Weisse, stammte aus Mühlberg an der Elbe; wohin die Familie zunächst kurzfristig mangels Berliner Wohnraum zog. Als ihr Vater, Angestellter bei der Berliner Handelsgesellschaft, nach einem Jahr eine Wohnung zwischen Halleschem Tor und Tempelhof  fand, ging es wieder zurück nach Berlin. Doch schon im Alter von 5 Jahren verstarb ihr Vater („ich war ein Vaterkind“) an einer damals unheilbaren Gehirnhautentzündung und Rose wurde Halbwaisin. Ihre Mutter zog es nun wieder zurück nach Mühlberg, wo ein Großteil ihrer Verwandtschaft lebte. In diesem Städtchen, das sie lebenslang als ihre erste Heimat betrachtete, wuchs sie geschwisterlos auf und machte dort mit Auszeichnungen das „Einjährige“ – heute dem Realschulabschluss entsprechend.  Während der Schulzeit spürte sie die ersten Auswirkungen der seit 1933 herrschenden Nazi-Diktatur an ihrer Schule: Ihr Lieblingslehrer, ein Halbjude, bekam Berufsverbot und wurde zunehmend drangsaliert. In ihrer Biografie (siehe Hinweis unten) bemerkt sie selbstkritisch, dass sie diese Vorgänge damals noch nicht politisch einordnen konnte.
In Berlin besuchte sie 1936 die Rackow-Handelsschule und bekam nach Abschluss eine Stelle als Bürokraft in einer Baufirma mit Architekturbüro. Kultur und Großstadtleben gefielen ihr; sie war

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