Graffiti wollen vor allem weithin sichtbar sein. Deswegen werden sie oft in großen Formaten geplant – mit klaren Aussagen und/oder riesigen Schriftzügen (Tags). Interessante, mitunter zusätzliche künstlerische Aspekte erschließen sich dem Auge des Fotografen indes auch, wenn er den schnell vergänglichen Werken ganz nahe rückt: Farbüberlagerungen und Texturen des Mauerwerks, die aus der Ferne nicht wahrnehmbar sind, können sich dann durchaus zu höchst interessanten, ungeplanten Kunstwerken entwickeln. Entscheidend für die Wirkung ist – wie so oft bei der Bildersprache – der Ausschnitt/Rahmen des Details. Also nicht die Absicht des Sprayers, sondern der Blick des Fotografen.